Die Seele musiziert, indem sie zeichnet,      ein Stück von ihrem innersten Wesen heraus.  J.W. Goethe
Die Seele musiziert, indem sie zeichnet, ein Stück von ihrem innersten Wesen heraus. J.W. Goethe

 

 

Im Jahr 2008 begann für mich ein neuer Lebensabschnitt, welcher mir neue Möglichkeiten eröffnete mich wieder meiner geliebten Malerei zu widmen.  Das Malen gewann hierbei für mich immer mehr an Bedeutung. Durch das Malen meiner abstrakt-figürlichen Bilder und meiner Farbexperimente auf Leinwand habe ich einen ganz anderen Blickwinkel auf das Leben gewonnen. Ganz am Anfang habe ich zuerst versucht durch das Malen meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Somit wurde das Malen für mich zur Selbsterfahrung. Mir wurde vieles über mich selbst klar und bewußt, weil ich es auf einmal sehen konnte.  Jedes meiner Werke hat seine eigene Geschichte.

Mittlerweile habe ich meine eigene Mitte als Frau wiederfinden können und die Malerei ist mir immer mehr  zu einem Bedürfnis und Lebenselixier geworden. Ich liebe es beispielsweise am Morgen aufzuwachen und mir das Werk des vorigen Tages anzuschauen um darin einen Teil meiner Selbst zu sehen und hierüber noch einmal konkret nachzudenken oder zu meditieren.

Momentan widme ich mich der abstrakten Malerei mit Acryl auf Leinwand. Hierbei kann ich meinen Gefühlen und meiner Seele alle Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen und bin immer wieder erstaunt, darüber was für ein Bild denn da am Schluss entsteht.  

 

Sarah Diehl schreibt im neuen Buch „Die Freiheit allein zu sein“ u.a. in der Einleitung:

 

Ich weiß, dass das Alleinsein wie eine bewußtseinserweiternde Droge wirken kann:

 

Sie verstärkt den Ist-Zustand, man kann ungestört wahrnehmen, welche Schönheit einen umgibt, muss aber auch begreifen, in welchem Käfig man sitzt.

 

Man kann sich nicht mehr ablenken, sondern muss ehrlich betrachten und sortieren, worin man sich verheddert, oder das Grundvertrauen finden, in das man eingebunden ist, um das Unvorhergesehene und Freischwebende auszuhalten oder genießen zu können.

 

Man ist mit den eigenen Bedürfnissen konfrontiert und muss sie eigenverantwortlich organisieren, eigene Standards setzen und somit schonungslos Normen hinterfragen. Man ist sich selbst ausgesetzt.“

 

Ich persönlich lebe jetzt schon bewusst mehrere Jahre allein und denke, vor sich selbst kann man nicht wirklich flüchten. Aber man kann sich betäuben mit Drogen, Alkohol, Einkaufen und anderen Süchten, die uns von unserem wahren Selbst entfernen und entfremden. Im Extremfall sind wir dann dem Verfall unterworfen und werfen unser Leben quasi weg. Wir leben es nicht wirklich, wir werden nur gelebt und von unseren Süchten gesteuert.

Das Alleinsein kann aber genossen werden sobald wir uns diese Freiheit erlauben entgegen den gesellschaftlichen Normen zu leben. Sobald wir uns nicht mehr erklären und entschuldigen dafür, dass wir gerne allein leben und es genießen. Es uns glücklich macht so zu sein wie es uns wirklich gut tut.

 

 

Bild „Am Fenster“ 2024 Pastellkreide auf Papier